Wetbag nähen

Wetbag nähen: Tutorial mit Schnittmuster | Freebook

Wer kennt das nicht: Nach dem Schwimmen mit den Kindern werden die nassen Sachen einfach schnell in eine Plastiktüte geworfen und nach Hause getragen. Denn sobald man die feuchten Schwimmanzüge in die Stofftasche legt, wird diese nass und fängt mit der Zeit an zu müffeln. Außerdem hat man zu Hause noch mehr Arbeit und muss immer auch die Tasche trocknen.

Wetbag nähen

Eine einfache und schöne Lösung ist das sogenannte „Wetbag“, dass wir heute gemeinsam herstellen werden. Mit unserem Tutorial und der Anleitung für das Schnittmuster kannst du mit diesem Freebook ganz einfach selbst ein Wetbag nähen und all deine nassen Kleidungsstücke oder Windeln darin verstauen. Der imprägnierte Stoff ist wasserdicht, lässt die Feuchtigkeit somit nicht durch und schützt die anderen Stoffteile der Tasche vor Nässe.

Welcher Stoff?

Grundsätzlich können Wetbags mit allen festen Stoffen, wie z. B. Baumwollwebware oder Canvas, genäht werden. Wichtig ist dabei, dass das Innenfutter wasserabweisend ist. Dafür kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht:

  • Wachstuchstoff: Diese Art von Stoff ist von Natur aus bereits wasserdicht, allerdings muss beim Nähen darauf geachtet werden, dass der Stoff durch die Naht nicht allzu sehr beschädigt wird.
  • Beschichten mit Lamifix: Lamifix ist eine Folie und wird direkt auf den Baumwoll- oder Canvasstoff aufgebügelt. Dadurch lässt das Gewebe keine Wassermoleküle mehr durch.
  • Imprägnieren mit Nikwax: Die wohl einfachste Variante ist sogenannter Nikwax-Spray. Er wird direkt auf den Stoff gesprayt, muss anschließend trocknen und macht die Textilien auf diese Weise wasserabweisend. Diese Möglichkeit verwenden wir auch in unserem heutigen Tutorial.

Material

Benötigtes Material zum Wetbag nähen:

  • Baumwoll- oder Canvasstoff
  • Nikwax Spray oder anderes wasserabweisendes Gewebe
  • Stecknadeln oder Wonderclips
  • Reißverschluss
  • Lineal
  • Stift
  • Stoffschere oder Rollschneider
  • unser Freebook

Nähanleitung

1. Schritt
Zuerst werden die Stoffe in der entsprechenden Größe zugeschnitten. Das Schnittmuster kannst du – je nach deinen Einsatzgebieten – selbst wählen. Ich entscheide mich für eine Größe von 30 x 40 cm. Schneide nun sowohl den Außen- als auch den Innenstoff in Form von Rechtecken in dieser Größe zu.

2. Schritt
Schneide anschließend auch den Reißverschluss in der Breite der Stoffe zu. Für den Anfang und Ende des Verschlusses benötigen wir außerdem zwei kleine Rechtecke des Außenstoffes in der Größe 3 x 5 cm.

MERKE: Der Reißverschluss muss nicht teilbar sein, in unserem Fall reicht ein Stück eines Endlosreißverschlusses.

Lege anschließend alle deine Stoffstücke und den Reißverschluss vor dir auf den Tisch.

3. Schritt
Nun imprägnieren wir den Innenstoff, der später wasserabweisend sein muss, sodass die nasse Kleidung gut darin aufbewahrt werden kann. Ich habe mich für Nikwax entschieden. Dieses wird langsam auf den Stoff gespritzt und dieser anschließend einige Stunden zum Trocknen beiseitegelegt.

MERKE: Die wasserabweisenden Eigenschaften des trockenen Stoffes kannst du einfach mit etwas Wasser aus der Sprühflasche überprüfen. Hier sollte die Flüssigkeit jedenfalls am Gewebe abperlen.

4. Schritt
Jetzt kann die Tasche zusammengenäht werden! Nimm zunächst die zwei kleinen Stoffstücke, lege Sie zusammengefaltet mit der Kante nach innen auf die Enden des Reißverschlusses und stecke alles fest. Nun steppst du vorsichtig knapp an der Kante entlang.

MERKE: Wenn du über die Zacken des Reißverschlusses nähst, benutze das Handrad, um ein Brechen der Nadel zu vermeiden!

5. Schritt
Als Nächstes legen wir nun den Reißverschluss rechts auf rechts an die Oberkante des Außenstoffes. Lege genau darüber die erste Seite des Innenstoffes mit der rechten Stoffseite nach unten und stecke die Kante mit Nadeln oder Clips fest.

MERKE: Hier muss an der Nähmaschine unbedingt das Reißverschlussnähfüßchen angebracht werden, damit die Naht knappkantig abgesteppt werden kann.

6. Schritt
Nähe nun vorsichtig neben dem Reißverschluss entlang und verriegle die Naht am Anfang und Ende. Klappe die Tasche auf und steppe noch einmal auf der rechten Stoffseite des Außenstoffes knappkantig entlang. So wird die Nahtzugabe festgenäht und es entstehen keine unschönen „Hügel“.

7. Schritt
Dasselbe machen wir nun mit der anderen Seite des Reißverschlusses. Lege ihn wieder rechts auf rechts auf den Außenstoff, den Innenstoff darüber und steppe beide Nähte wie in Schritt 6 ab.

MERKE: Hier ist vor allem darauf zu achten, dass man nur über die beiden Stoffschichten näht und nicht versehentlich die andere Seite mit unter den Nähfuß gelangt.

8. Schritt
Unser Wetbag ist fast fertig! Lege nun die beiden Innen- und die beiden Außenstoffe jeweils rechts auf rechts zusammen und stecke das große Rechteck an den Kanten fest.

MERKE: Der Reißverschluss muss bei diesem Schritt unbedingt geöffnet sein, damit wir die Tasche anschließend auf die rechte Seite wenden können!

9. Schritt
Steppe dann einmal um die gesamte Tasche herum und lasse am Innenstoff unten eine ca. 15 cm breite Wendeöffnung. Auch hier sollte beim Nähen über die Reißverschlussteile stets das Handrad verwendet werden.

10. Schritt
Nun kann die Tasche auf die rechte Seite gewendet werden. Die Öffnung an der Innenseite wird mit den Fingern nach innen geklappt und anschließend mit dem Geradstich noch einmal vorsichtig abgesteppt.

Unsere Waschtasche ist nun fertig und somit bereit für seinen Einsatz im Schwimmbad oder zu Hause. Ich wünsche dir viel Spaß beim Wetbag nähen:)

Schau mal: Kennst du schon die Grundausstattung zum Nähen? Wir sagen dir, was alles dazu gehört, um mit deinem neuen Hobby durchzustarten.