Kreativsein im Winter - Ideen für Kinder

Fünf Ideen, die Kinder im Winter zum Kreativsein anzuleiten

Lange Winterabende, fröhliche Runden im Kerzenschein oder Basteln am Nachmittag: So kommt der Winter für Familien daher. Für die ersten Tage mit Schnee und Kälte hast du einen Plan für die Kleinen, doch der Winter ist lang und gute Ideen sind gefragt. Mit unseren Vorschlägen kommt garantiert keine Langeweile bei den Kindern auf.

Vor dem Basteln an die frische Luft gehen

Sonnenlicht ist wichtig für die Gesundheit, die Strahlen der Sonne fördern die Bildung von Vitamin D in der Haut und das Immunsystem erfährt Stärkung. Nach der Schule oder dem Essen sollte mindestens eine halbe Stunde Bewegung an der frischen Luft für die Kinder angesagt sein. Danach ist eine Bastelzeit in der warmen Stube noch einmal so schön. Für fünf kreative Nachmittage in der Woche findest du hier Anregungen, die Spaß machen.

1. Weihnachtsvorbereitung: Die Plätzchenwerkstatt

Für Jungen und Mädchen gleichermaßen faszinierend ist der Umgang mit klebrigem Teig, der sich zu verschiedenem Gebäck formen lässt. Optimal zum Backen mit dem Kind eignen sich Plätzchen.

Vorbereitungen zum gemeinsamen Backerlebnis

Dazu ist es wichtig, von Anfang an einen guten Plan bezüglich des Ablaufes und des Backprojektes zu haben. Die Hauptarbeit sollen aber die Kleinen machen, denn schließlich geht es um ein leckeres, essbares Ergebnis. Bei der Vorbereitung des späteren Abendessens darfst du folglich ein paar Brote weniger einplanen.

Die Aktion findet sicher in der Küche statt, die für andere Tätigkeiten an diesem Nachmittag somit geschlossen ist. Im Hintergrund läuft anheimelnde, adventliche Musik. Alle Backzutaten liegen günstigerweise auf dem Tisch: Mehl, Früchte, Gewürze, Milch, Eier und Quark. Einladend zum fröhlichen Backen sollten alle Schüsseln und Rührgeräte bereitstehen, jetzt kann es losgehen.

Kleine BäckerInnen in Aktion

Beim Verrühren des Teiges ist es gut, wenn du deinem Kind ein wenig zur Hand gehst, besonders, wenn ihr das erste Mal zusammen backen möchtet. Das ist nämlich gar nicht so einfach und der Teig will gebändigt sein. Auch beim Ausrollen ist unter Umständen deine Hilfe gefragt. Das Ausstechen der Formen allerdings kannst du getrost deinem kleinen „Azubi“ überlassen, ebenso das Dekorieren mit bunten Streuseln oder Bestreichen mit einer Lasur. Nun geht es an das Backen. Das ist für die Kleinen ein Geduldsspiel, weil sie das Ergebnis ihrer Arbeit am liebsten gleich genießen möchten. Für diese Zwischenzeit solltest du eine Vorlesegeschichte parat haben. Idealerweise dauert diese so lang, wie die Plätzchen im Ofen backen. Anschließend kommt der schönste Moment: das Verkosten der duftenden, frischen Plätzchen.

2. Drucken mit Kartoffeln

Nicht nur für die Weihnachtswünsche, auch für viele andere Anlässe sind Glückwunschkarten beliebt. Das Herstellen von eigenen, individuellen Karten setzt Akzente und macht zudem Spaß. Die Kartoffeldrucktechnik eignet sich bestens, um vielfarbige, lebendige Motive auf das Papier zu bringen.

Was du zum Kartoffeldruck benötigst

In der Vorbereitungsphase sollten einige, möglichst große und einwandfreie Kartoffeln gesammelt werden. Zum Schneiden eignen sich einfache Küchen- oder Bastelmesser. Für die farbige Gestaltung eines Kartoffeldrucks benötigst du Tempera oder Aquarellfarben. Es eignen sich auch andere Malfarben, die Hauptsache ist, dass diese wasserlöslich und für Kinder geeignet sind. Einige Blätter aus dem Zeichenblock genügen, diese schneidest du am besten noch vor dem Drucken auf kleine A5 Formate zu. Sehr reizvoll ist es, anderes Papier als des übliche, weiße Zeichenpapier zu bedrucken. Braunes Packpapier findet sich kostenlos in Paketen oder Verpackungen, sollte es stark zerknittert sein, nimmst du dein Dampfbügeleisen und glättest es zu perfektem Bastelpapier. Am Ende der Vorbereitung schneidest du die Kartoffeln in fingerdicke Scheiben.

Die Druckformen anfertigen und das Drucken

Jetzt kann es losgehen. Mit dem Bastelmesser schnitzen die Kleinen unter deinen wachsamen Augen Tannenbäume, Herzen oder Schneemänner. Du darfst natürlich helfen, wenn die Säge klemmt. Mit bunter Farbe werden nun die einzelnen Motive als Muster, Bild oder kunterbunt durcheinander auf die Karten aufgedruckt. Du kannst noch ein paar Schriftzüge einfügen, dann ist deine Weihnachtspost für dieses Jahr fast erledigt und die Kinder hatten viel Freude beim Bedrucken.

3. Tannenzapfenwald basteln

Baumscmuck aus Zapfen

Alles beginnt mit einer Wanderung und dem Sammeln von Tannenzapfen aller Art. Dabei darfst du dein Wissen über die verschiedenen Zapfenarten ins Spiel bringen. Es gibt die kleinen Erlenzapfen, Kiefer- und die echten Tannenzapfen. Vielleicht findet ihr sogar noch ein paar rote Hagebutten, ein paar bunte Blätter und flache Steine, trockene Gräser oder Moosstückchen. Das alles zusammen ergibt einen echten Zauberwinterwald für die Fensterbank.

Den Wald wachsen lassen

Zur weiteren Arbeit benötigt ihr eine Heißklebepistole, eine Pappe oder eine Sperrholzscheibe im Maß eines A4-Blattes sowie grüne Temperafarbe. Alles Weitere ist der Kreativität deines Kindes überlassen. Mit der Heißklebepistole werden als Erstes die Tannenzapfen in einer Reihe auf die Pappe geklebt. Dabei solltest du deinem Kind helfen, denn der heiße Kleber darf nicht auf die Haut kommen. Zwar ist das thermische Material nicht so heiß, dass es zu Verbrennungen kommen kann, aber unangenehm ist die Berührung dennoch. Also: Vorsichtig arbeiten und immer abwarten, bis die Klebenaht abgekühlt ist. Das kann unter Umständen ein wenig Lernarbeit mit sich bringen, aber erfahrungsgemäß klappt das Kleben nach ein bis zwei Versuchen. Steht die erste Reihe Tannenzapfen, kann die nächste Klebeaktion starten. Jetzt wird das Kind schon viel selbstständiger arbeiten und nur noch Hilfe benötigen, wenn etwas nicht gelingen will.

Pausen sind wichtig

Je länger die Arbeit dauert, umso anstrengender wird das Halten der Klebepistole. Die Geduld mit den Bäumen, die so lange gehalten werden müssen, bis sie festkleben, nimmt ab. Deshalb sollte hier eine kleine Unterbrechung erfolgen. Ein Lied singen etwa oder eine Tasse Kakao trinken für die Stärkung von Körper und Geist. In der zweiten Runde gibt es noch einige Ergänzungen, bis schließlich ein richtiger kleiner Tannenzapfenwald gewachsen ist. Am Schluss kommen noch einige Tupfen der grünen Farbe auf die Pappunterlage oder ein paar selbstgebaute Schneemänner zwischen die Bäume. Als künstlicher Schnee eignet sich Staubzucker oder Mehl, der wird zum Schluss aufgetragen und fertig ist der Wald.

4. Pfefferkuchenhäuser bauen, mit oder ohne Beleuchtung

Um dieses Projekt zu stemmen, sind möglicherweise zwei Bastelnachmittage notwendig. Der erste Tag ist der Backtag, an dem ihr die Bausteine herstellt. Am zweiten Tag erfolgt der eigentliche Hausbau. Natürlich ist es auch möglich, das Häuschen an nur einem Tag zu bauen und eine Pause zwischen den Bauabschnitten einzulegen.

Spannend wie ein richtiger Hausbau

Alles beginnt mit dem Herstellen des Teiges für Plätzchen, so wie am ersten Bastelnachmittag. Hier sind allerdings der Kreativität Grenzen gesetzt, weil ihr nicht einfach Plätzchen, sondern Ziegelsteine für das Haus backen werdet. Dazu kann der Teig ein wenig fester sein und mit roter und brauner Lebensmittelfarbe eingefärbt werden. Um das Ganze ein wenig zu beschleunigen, kannst du den Teig ausrollen. Dieser sollte mindestens einen Zentimeter stark sein. Dann kommt die Reihe an dein Kind: Mit dem Bastelmesser darf es jetzt zahlreiche Steinchen ausschneiden und mit der Hand ein wenig nachformen. Diese „Ziegel“ kommen auf das Backblech und werden gebacken.

Weitere Bauteile herstellen

Ein Haus ohne Fenster ist kein Haus, also benötigt ihr möglichst drei Fensterbauteile. Diese stellt ihr auf dieselbe Weise wie die Ziegel her, nur dass das ausgeschnittene Viereck etwa doppelt so groß ist und die Mitte herausgetrennt wird. Du möchtest ein Fensterkreuz einbauen? Mit einer dünnen Teigschnur legst du ein Kreuz auf den Fensterrahmen. Ähnlich verfahrt ihr mit der Tür. Zuerst schneidet ihr ein großes Rechteck, darauf setzt ihr aus Teigfäden ein paar Dekorelemente und den angedeuteten Türgriff. Alle diese Bauteile dürfen schon mal in den Backofen. Was fehlt, ist das Dach. Weil ja die endgültige Größe für das Haus noch nicht feststeht, ist es günstig, zwei dünne Platten zu backen, die später mit dem Messer auf Maß geschnitten werden können. Eine weitere Platte solltet ihr als Fundament backen. Damit du jetzt nicht den Überblick verlierst, bekommst du hier eine Teileliste:

  • Etwa 250 Ziegelsteinchen, für ein Haus von etwa 10 Zentimeter Länge und 8 Zentimeter Breite, bei einer Höhe von 8 Zentimeter
  • Drei Vierecke von etwa 5 × 5 Zentimeter als Fenster
  • Eine Tür, etwa 7 × 5 Zentimeter groß
  • Zwei Platten für das Dach, etwa 12 × 10 Zentimeter, nicht zu dick
  • Eine Grundplatte, auf welcher das Haus aufgebaut wird, etwa 12 × 12 Zentimeter
  • Teigschnur zur Dekoration und die Fensterkreuze

Du siehst, es ist schon einiges an Kleinarbeit notwendig, sodass die Aufteilung in zwei Bastelnachmittage besser ist, als sich Stress beim Bauen in einem Zuge zu machen. Außerdem hält so die Spannung ein wenig länger. Falls du ein etwas an Zeit übrig hast: In manchen Grußkarten finden sich Lämpchen, die mit einer Batterie ausgestattet sind. So etwas eignet sich bestens als Innenbeleuchtung für das Pfefferkuchenhaus.

Das Haus zusammenbauen

Lege alle Bausteine, Fenster und anderen Bauteile vor euch auf den Tisch. Heute benötigt ihr noch eine kleine Schüssel mit Teig, der dünn und gut klebrig sein sollte. Auf das Fundament mauert ihr nun die kleinen Ziegel mit dem Teig als Mörtel. Das ist ein riesiger Spaß und füllt den ganzen Nachmittag. Alle Teile werden zusammengeklebt, das Dach aufgesetzt und die Tür angeklebt. Die Wände bieten Platz für lustige Verzierungen aus kleinen Pfefferkuchenherzen, der Fantasie ist keine Grenze gesetzt. Schließlich kommt das Haus in den Backofen und wird fertig gebacken. Am Schluss kommt noch eine Prise Puderzucker über das Dach.

5. Piratenschiff bauen

Piraten Schatzkarte basteln

Auch hier lässt sich der Aufenthalt an der frischen Luft mit der Besorgung des Bastelzubehörs kombinieren. Mit einem Rucksack bewaffnet geht es in den Wald oder Park, um möglichst viele kleine Äste und Stöckchen zu sammeln. Dabei ist ein Taschenmesser hilfreich, um größere Zweige auf ein transportfähiges Maß zu bekommen. Zu Hause angekommen, empfiehlt es sich, die Ästchen in einem Eimer abzuwaschen. Während also die Ausbeute trocknet, suchst du ein paar alte Tücher, Bindfaden oder Draht aus deinem Schrank und legst schon mal alles auf den Tisch. Sind die Äste trocken, kann es losgehen.

Filigrane Arbeiten

Die Stöckchen werden zuerst zu einem Floß zusammengebunden. Das ist nicht ganz einfach. Falls dein Kind schon Knoten oder Schleife binden beherrscht, kann es einige Zweige selbst zusammenschnüren. Vielleicht kommt ihr mit Drähten besser zurecht, das geht auf jeden Fall schneller. So allmählich sollte aus den einzelnen Stöcken ein schönes Floss wachsen. Die Größe ist nicht entscheidend, das hängt von der Länge der Zweige und den Vorstellungen deines Kindes ab. Ist der Grundkörper des Floßes fertig, kann der Mast eingesetzt werden. Dieser sollte aus einem kräftigen, geraden Ast bestehen.

Montage

Eine Querstrebe dient dem noch zu schneidenden Segel als Halt. Um den Mast dauerhaft zu befestigen, solltest du deine Heißklebepistole verwenden und den Sockel gut verkleben. Anschließend darf dein Kind den Mast mit Schnüren so vertäuen, dass ihn kein Sturm mehr umlegen kann. Nun kommt das Segel an die Reihe. Mit der Haushaltsschere schneidet ihr ein dreieckiges oder viereckiges Segel zurecht, welches anschließend mit einem Rand um die horizontale Strebe des Mastes gelegt und vernäht oder angeklebt wird. Schon ist das Piratenschiff fertig. Oder fehlt noch etwas? Natürlich, die Piratenflagge. Vielleicht gibt es in der Familie ein Maltalent, der eine solche Flagge kreiert und als krönenden Abschluss auf den Mast setzt?

Einsatz auf hoher See

 Das Tolle an dem Piratenschiff ist, dass es tatsächlich seetauglich ist. Beim nächsten Spaziergang darf das Floß im Bach oder am See vom Stapel laufen und ein paar Meter auf dem Wasser treiben. Falls eine Windböe kommt: Vorsichtshalber sollte das Piratenschiff mit einer Schnur gesichert werden. Meist besitzen Kinder eine Auswahl an Piratenfiguren, die dürfen an Bord als Mannschaft auf dem Schiff anheuern.

Es ist kein See in der Nähe? Notfalls darf das Piratenschiff eine Runde in der Badewanne oder auf dem Pool drehen.

Was tun, wenn der Bastelnachmittag ausfallen muss?

Was tun, wenn Husten, Niesen und Müdigkeit einen Strich durch die Rechnung machen? Mit solchen Symptomen ist nicht zu spaßen. Müssen die Kleinen gar das Bett hüten, bleiben nur noch wenige Möglichkeiten, dass die Kinder selbst kreativ sein können. Hier bieten sich Ratespiele an, bei denen Gegenstände aus dem Raum zu beschreiben sind. Oder das Falten eines Weihnachtsmannes, ohne aus dem Bett aufstehen zu müssen.